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Ballett

Ballett ist die klassischste Form des Bühnentanzes. Sie entwickelte sich bereits im 15. Jahrhundert. Es gibt sie sowohl als kurze Tanzeinlage, sowie auch als komplettes Bühnenwerk. Hierzu zählen neben dem Ballett-Tanz auch Musik, ein entsprechendes Bühnenbild, die passende Beleuchtung sowie angemessene Kostüme.
Als akademisches Ballett (oder auch "danse d'école") werden verschiedene Balletttechniken bezeichnet. Es beinhaltet stilisierte Bewegungen und Positionen, die festgelegt wurden, aber dennoch flexibel sind. Da erstmals in Frankreich diese Bewegungen und Schritte in ein System gebracht wurden, ist französisch die internationale Sprache des Balletts.
 
Die Grundlage des Balletts liegt in der Fußtechnik. Sie besteht aus fünf verschiedenen Fußpositionen, die Ausgangspunkt der meisten Bewegungen sind.
Entsprechend gibt es auch diverse Armpositionen. Dabei bilden die Arme meist eine runde Form.
Um die Leichtigkeit der Bewegungen zu garantieren, ist beim Ballett die Stabilität der Körpermitte sehr wichtig.
Dabei dient das Ballett der Körperhaltung und dem Muskulaturaufbau. Unverzichtbar sind hierbei Disziplin, Ausdauer und eine selbstbewusste Ausstrahlung, die aber auch einen tieferen Hintergrund haben muss.
 
Choreographiert wird ein Ballett entweder nach bereits bestehender Musik oder die Musik wird speziell für das bereits choreographierte Ballett komponiert (dies war vor allem vor dem 20. Jahrhundert üblich). Nahezu alle Ballett-Aufführungen sind komplett durchchoreographiert, hier gibt es kaum Improvisationen.
Als Libretto oder Szenario wird die Handlung des Balletts bezeichnet. Sie wird entweder extra für das Ballett geschrieben oder aus literarischen Werken, Dramen oder Opern übernommen. Es gibt allerdings auch Ballette ohne Handlung - hier soll der Tanz als ästhetisches Ereignis im Vordergrund stehen.
 
Anfangs wurde auf der Bühne lediglich die klassische Ballettkleidung der Ballerina getragen - das Tutu. Das Tutu ist ein glockenförmiger Rock aus durchscheinendem Stoff. Die Länge wurde dabei im Laufe der Zeit immer kürzer.
   
Die Anfänge des Balletts finden sich - wie bereits erwähnt - an italienischen Renaissancehöfen des 15. Jahrhunderts. Hier fanden in großen Ballettsälen Schauspiele mit Malerei, Poesie, Musik und Tanz statt. Dieses höfische Ballett entwickelte sich in Frankreich weiter. Es wurde mehr getanzt und die Handlungsszenen wurden verkürzt. Des Weiteren wurden Kostüme, sowie das Bühnenbild prachtvoller gestaltet. Der bekannteste Liebhaber des französischen Balletts war Ludwig XIV., der "Sonnenkönig".
Ludwig XIV. gründete 1661 die königliche Tanzakademie als Zusammenschluss von Tanzmeistern. Bis ins späte 17. Jahrhundert waren allerdings nur Männer zum Ballett zugelassen, Frauenrollen wurden mit Hilfe von Masken aufgeführt. Erstmals 1681 trat eine Frau im professionellen Ballett auf.
Eine neue Form des beginnenden 18. Jahrhunderts war die Ballettoper (opéra-ballet). Sie setzt sich aus einer Reihe von Tänzen zusammen, die durch ein gemeinsames Motiv verbunden sind. Zu dieser Zeit trugen die Tänzer Masken, Perücken, überdimensionalen Kopfschmuck und hochhackige Schuhe. Frauen trugen die sogenannten "panniers" - Reifröcke, die an der Seite noch drapiert waren. Männer trugen meist einen knielangen Reifrock - den "tonnelet".
Im romantischen Ballett des 19. Jahrhunderts dominierten die Frauen auf der Bühne. Zu dieser Zeit erlebte das Ballett in Frankreich einen Tiefpunkt, wohingegen es in Russland geradezu aufblühte. Im 20. Jahrhundert wurden weitere Formen des Balletts geschaffen: Das Antikriegsballett und das psychologische Ballett (im Mittelpunkt stand hier das Innenleben der Charaktere). Darüber hinaus findet man im heutigen Ballett auch Teile des Jazzdance, Moderndance aber auch von Gesellschaftstänzen.
Und das Ballett selber ist die Grundlage anderer Tanzstile und bildet oft als Training eine Ergänzung der verschidenen Tanzrichtungen.
 
Eine spezielle Form des Balletts ist der Spitzentanz. Er entwickelte sich bereits Anfang des 19. Jahrhunderts, setzte sich aber erst in den 30er Jahren durch. Hierbei werden fast nur die Zehenspitzen als Tanzfläche benutzt. Da Anfangs aber der gelockte Spitzenschuh noch nicht erfunden war, hielten sich die Tänzer damals nur einen kurzen Moment auf den Zehen. Heutzutage ist dies aufgrund der Stütze des Spitzenschuhs einfacher geworden.