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Jazzdance

Der Jazzdance ist in den USA entstanden. Damals, d.h. Anfang des 20. Jahrhunderts, war die Jazzmusik die musikalische Grundlage. Er entwickelte sich aus afroamerikanischen Tanzstilen - wie Folklore -, die im 19. Jahrhundert über die Sklaven in die USA kamen. Somit flossen in diese Art des Tanzes auch Geschichten des täglichen Lebens und Arbeitens hinein und letztlich verschmolzen die unterschiedlichsten afrikanischen Stile im Jazzdance. Um 1940 wurden neben Elementen des Gesellschaftstanzes auch Elemente des Balletts, Moderndances und Stepptanzes integriert. Ab 1960 wurde der Jazzdance auch in Europa bekannt.
 
Man kann bis heute zwei verschiedene Arten des Jazzdance unterscheiden. In der "schwarzen" Art findet die Isolationstechnik viel Gehör und die Tiefbetonung der Bewegungen überwiegt. In Europa regiert eher eine aufrechte und nach oben gerichtete Haltung und es ist immer eine Grundspannung des Körpers zu erkennen.
 
Beim Jazzdance wird die Körperlinie betont. Er beinhaltet schnelle, genaue Fußarbeit, sowie rhythmische Körperbewegungen. Als Zentrum gilt das Becken. Die Bewegungen sind nicht so sehr strengen Regeln unterworfen, sondern sollen vielmehr die Emotionen der Tänzer widerspiegeln. Daher sind auch die verschiedenen Ausprägungen des Jazzdance (wie Afro oder Blues Jazz) nicht genau voneinander zu trennen. Außerdem finden sich im Jazzdance viele Einflüsse anderer Tanzarten wie Moderndance oder auch Showtanz.
   
Der Afro ist die ursprünglichste Art des Jazzdance. Hier kommen die Bewegungen den natürlichen Bewegungen des Menschen am nächsten, da sich zur Musik sehr frei bewegt werden kann. Häufig werden diese noch ursprünglichen Bewegungen von Trommeln oder Percussions begleitet - die Musik dient jedoch mehr als Untermalung der Schritte denn als Vorgabe der Bewegungen.
Der Blues Jazz bildet die Brücke zwischen Afro und heutigem Jazzdance. Hier stehen die fließenden, entspannten Bewegungen im Vordergrund, die in einer Choreographie vereint werden. Dennoch bleibt dem Tänzer genügend Freiheit, seinen individuellen Ausdruck in die Bewegungen mit einzubringen.
 
Jazzdance besticht in seiner Anschauung ebenfalls wie das Ballett durch eine Leichtigkeit der Tänzer. Und gerade darin liegt die Herausforderung des Tanzes: Die Kraft und Anstrengung nicht zu übertragen, sondern die Leichtigkeit und Emotionen des Tanzes den Zuschauern nahe bringen. Darüber hinaus überzeugt Jazzdance durch einen großen Anteil an Spontaneität und auch Individualität der Tänzer.
 
Die Grundhaltung im Jazzdance ist die sogenannte "Collapse-Haltung". Die Knie sind leicht gebeugt und der Oberkörper fällt etwas nach vorne - es entsteht somit eine entspannte Haltung.